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Las Vegas

GESCHICHTE LAS VEGAS

Die Gründung einer Siedlung in diesem Teil der Nevada Wüste ist auf die Quelle im Norden der heutigen Stadt zurück zu führen. Sie wurde anfangs von den Paiute Indianern bei ihren saisonbedingten Besuchen genutzt und 1829 von dem mexikanischen Kundschafter Rafael Rivera wiederentdeckt. Das Gebiet wurde unter dem Namen "las vegas" (die Auen, Wiesen) als ein Ort bekannt, an dem es Wasser gab und Tiere Futter fanden. Las Vegas wurde zum wichtigsten Zwischenstopp auf der südlichen Emigranten-Route nach Kalifornien, dem Spanischen Pfad, welcher als Route für Händlerkarawanen und Reisenden zwischen Los Angeles und Santa Fe diente. Zu jener Zeit gehörten die Bundesstaaten Utah, Arizona, California, New Mexico, Texas und Nevada allesamt noch zum mexikanischen Territorium. Im Jahre 1844 zogen John C. Fremont und seine ihm unterstellten Expeditionsteilnehmer gen Süden, um die Spanische Reiseroute zu erforschen, bzw. zu kartographieren. Zwei Jahre darauf erklärten die Vereinigten Staaten den Mexikanern den Krieg und derselbe Fremont führte eine Truppe Soldaten zur erfolgreichen Invasion Kaliforniens. Der Mexikanisch-Amerikanische Krieg währte zwei Jahre. Las Vegas befand sich nunmehr auf US amerikanischem Hoheitsgebiet.

Mit der Annektierung dieser Gebiete setzte auch das Missionieren ein. Es entstanden in nahezu allen neuen Siedlungen Forts, welche eine sichere Behausung für die mit der Missionsarbeit beauftragten Mormonen gewährleisten sollten. So auch in Las Vegas, unter der Führung von William Brigham. Die Konvertierung der Paiute-Indianer erwies sich als schwieriger als zunächst angenommen, es folgten Gräueltaten und Missbrauch politischer Macht, nicht zuletzt aufgrund spärlicher agrikultureller Erträge. Zuletzt brachen sogar einige Kleinkriege aus.

In den 1850ern errichteten die Mormonen (Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage) mit einer kleinen Mission die ersten Gebäude der Stadt. Das Fort diente bald als Wohngebäude für eine Ranch, bis zum 20. Jahrhundert kam es jedoch zu keiner nennenswerten städtischen Entwicklung. 1902 wurde das Land des heutigen Las Vegas an eine Eisenbahngesellschaft verkauft. 1905 parzellierte diese, aufgrund der regen Nachfrage, das Land auf und in einer großen berühmten Zeitung erschien eine Anzeige, dass in Clark's Las Vegas Townsite erstklassige Innenstadtgrundstücke für je USD 200 und insgesamt für 265.000 $ zum Verkauf stünden. Hausbesetzer und Investoren fühlten sich davon gleichermaßen angesprochen, die Auktion am 15. Mai 1905 endete in einer Flut von Verkäufen. Die Stadt Las Vegas war damit offiziell gegründet.

Schon bald schossen entlang der Fremont Street im Innenstadtbereich Hotels und Häuser aus dem Boden, wie auch Schulen, ein Krankenhaus und - ein wichtiger Geschäftszweig in jener Zeit - eine Eisfabrik. Las Vegas gedieh während der nächsten 20 Jahre prächtig, hauptsächlich aufgrund der Eisenbahn. Die Stadt war Gastgeber für die Reisenden, die hier einen Zwischenstopp einlegten, indem sie Unterhaltung und Alkohol bot. Der Alkoholausschank war auf den Bereich des 16. Und 17. Blocks beschränkt. Wenig überraschend etablierte sich in diesem Bereich auch das Rotlicht-Viertel.

Mit dem Bau des Hoover-Staudamms von 1931 bis 1935 und der Legalisierung des Glücksspiels in Nevada 1931 wurde der Grundstein für das schnelle Wachstum der Stadt gelegt.

BAU DES HOOVER-STAUDAMMES

Der 2. Weltkrieg gab der Wirtschaft von Las Vegas einen noch größeren Aufschwung. 1940 wurde im Nordosten der Stadt ein Stützpunkt der Luftwaffe eröffnet (die heutige Nellis Air Force Base). Basic Magnesium, eine große Fabrik für Geschosse, Bombenbehälter u.ä. war ausschlaggebend für die Gründung von Henderson im Südosten von Las Vegas (heute der Bezirk mit dem schnellsten Wachstum in Nevada).

Der Mobster (Handlanger und durch die Mafia korrumpierte Person) Bugsy Siegel setzte Anfang der 40er Jahre mit dem Bau der ersten Hotels mit integriertem Spielkasino eine Entwicklung in Gang, die bis heute anhält. Zu dieser Zeit stieg der Einfluss der US-amerikanischen Cosa Nostra (amerikanische Mafia), zahlreiche Hotels wurden von ihr kontrolliert. Teile der Gewinne der Kasinos wurden von den Gangstern abgeschöpft, bevor sie versteuert werden konnten, und landeten bei den Familien-Bossen, die fernab der Stadt aus Städten die Kasinos kontrollierten.

In den frühen 50er Jahren ergab sich eine neue Form der Unterhaltung: das Betrachten der Atombombentests, die auf einem atomaren Testgelände nur 70 Meilen nordwestlich von Las Vegas statt fanden. Life Magazine machte ein berühmtes Foto, auf dem der Atompilz hinter dem winkenden Cowboy, 'Vegas Vic', in der Fremont Street, zu sehen war.

ATOMEXPLOSION

Die Eröffnung des (heute geschlossenen) Desert Inn fiel sogar mit einem der Tests zusammen (was an die Zerstörung von älteren Hotels durch Implosionen erinnert, die so für neue Hotels Platz machen mussten). Für die nächsten 10 Jahre wurde im Durchschnitt einmal pro Monat eine Testexplosion durchgeführt, Las Vegas wusste die Publicity optimal zu nutzen, so z.B. mit dem 'Miss Atomic Blast' Wettbewerb, oder Neuzugängen auf den Speisekarten wie den Atomburger. 1955 wird mit dem Moulin Rouge die erste Rassenintegrierte Einrichtung der Stadt eröffnet, ein durchaus gewagtes Unterfangen in der bis dahin rassistisch geregelten Hotelcasinopolitik.

1979 wurde ein illegaler Geldkurier aus Las Vegas am Flughafen von Kansas City gefasst und die korrupten Vorgänge sind endgültig aufgeflogen. Nach einer Reihe Hausdurchsuchungen wurden einige „Mobster“ wegen finanzieller Abschöpfung der Kasinos verurteilt. Es mussten neue Eigentümer für die Kasinos gefunden werden. Diese Rolle übernahm Howard Hughes, der die bis heute gängigen Business-Modelle einführte und die Gangster langsam verdrängte. In den 1970ern und 80ern galt die Stadt jedoch als zunehmend heruntergekommen. Auch die zwischen 1978 und 1981 produzierte populäre TV-Serie Vegas konnte den Imageverfall nicht stoppen.

Eine Trendwende leitete Steve Wynn 1989 mit der Eröffnung des Mirage ein, das wieder neue und vor allem sehr zahlungskräftige Kundschaft anlocken konnte und manifestiert sich als unumstrittene Vergnügungsstadt Nr. 1 der Vereinigten Staaten, wenn nicht sogar des gesamten Globus. Heute besitzt Las Vegas 19 der 20 größten Hotels weltweit, zieht jährlich 33 Mio. Besucher an (von denen 100.000 hier geheiratet haben) und verdient jährlich mehr als USD 5.250.000.000 in Glücksspielen. Die Eröffnung des Las Vegas Guggenheim Museums 2001 brachte der "Stadt des Vergnügens" nun auch ein Museum der Weltklasse.

Die Erfolgsgeschichte der Stadt hält an und mittlerweile zählt die einstige „Auenlandschaft“ eine Bevölkerung von knapp 600.000 Einwohnern. Trotz der Konkurrenz zieht Las Vegas auch weiterhin alljährlich eine unglaubliche Zahl von Touristen an. In dieser Stadt gehen an 7 Tagen der Woche, 24 Stunden am Tag die Lichter nicht aus, der Spaß hält rund um die Uhr an. Dennoch gibt es hier immer noch dieses Pionier-Gefühl - die Idee, das alles möglich ist. Die Gründerväter konnten in ihren kühnsten Träumen nicht vorhersehen, was aus Las Vegas werden würde - und auch zukünftig wird die Stadt sich selbst übertreffen müssen.

TOURISMUS UND WIRTSCHAFT

Im Jahre 1931 wurde im Bundesstaat Nevada das Glücksspiel gesetzlich erlaubt und verhalf so dem 1905 gegründeten Las Vegas zum Aufstieg zu einem global bedeutenden Tourismuszentrum.

10 Jahre später wurde bereits das erste Hotel eröffnet und im Fünf-Jahres-Abstand kamen ein Casino nach dem anderen am berühmten „Strip“ dazu.

Bereits 1975 brachte das Glücksspiel mehr als eine Milliarde US-Dollar in die Staatskassen von Nevada. Im Lauf der Jahre überschlugen sich die Ereignisse und immer größere und teurere Hotels und Casinos wurden gebaut. 1989 wurde das Mirage eröffnet und 1993 das MGM Grand. Zu dieser Zeit wurden bereits mehr als sechs Milliarden Doller mit dem Glücksspiel eingenommen.

1998 erreichte die Zahl der Touristen erstmals über 30 Millionen, zwei Jahre später zählte man bereits 35 Millionen. Die Zahl der Ankünfte stieg stetig und so reisten 2006 über 39 Millionen Touristen die Wüstenstadt in Nevada.

Las Vegas ist ein global bedeutendes Touristikzentrum in dem derzeit noch etwa ein Viertel des Umsatzes in Kasinos erzielt wird und rund drei Viertel entfallen auf Eintrittskarten für Shows, Souvenirs und Luxusartikel. Neben den Kasinos prägen die Shows den öffentlichen Charakter der Stadt.

Bekannt ist die Stadt auch für ihre große Anzahl an Hochzeitskapellen, da Nevada außerordentlich unkomplizierte Eheschließungs- (und Scheidungs-) Gesetze hat.

Die Hauptattraktionen in Las Vegas sind und bleiben die Hotels und Casinos. Die meisten und berühmtesten davon befinden sich auf dem Las Vegas Boulevard, wohl besser bekannt und dem Name „Las Vegas Strip“.

Mit dem 2001 eröffneten Guggenheim-Museums und 2003 vom Smithonian Institution geförderten Atomic Testing Museum, wurden zwei weitere hochwertige Tourismusangebote geschaffen.

Las Vegas ist auch ein beliebter Ausgangspunkt für Ausflüge zum Hoover-Staudamm, der südlich der Stadt den Colorado River zum Lake Mead staut. Weitere beliebte Ausflugsziele sind das Death Valley mit der Geisterstadt Rhyolite und der Red Rock Canyon, die nordwestlich von Las Vegas liegen, sowie der Grand Canyon, östlich der Stadt.

In den Bergen um Las Vegas liegen beliebte Winter-Skigebiete. Ungefähr 80 Kilometer vom Strip entfernt, liegt auf 2600 Meter über dem Meeresspiegel das "Las Vegas Ski & Snowboard Resort".

Dank der Klimaanlagen und gesicherten Wasserversorgung stieg Las Vegas zu einem der beliebtesten Touristenziele des Landes auf.

Die Einnahmen durch Touristen betrugen 2004 ca. 33,7 Milliarden US-Dollar. Die Kasinos selbst erwirtschaften über 5,2 Milliarden US-Dollar im Jahr aus dem Glücksspiel.

In Las Vegas stehen etwa 150.000 Betten für Touristen zur Verfügung, wobei allein das Venetian Resort Hotel mit über 7.000 der größte Hotelkomplex der Welt ist.

Las Vegas hat eine Vielzahl von Superlativen aufzuweisen. Hier stehen die größten, teuersten und aufwendigsten Hotels der Welt und die Erbauer versuchen sich immer wieder sich selbst und ihre Konkurrenten zu übertreffen. Neben Steve Wynn und Donald Trump planen und bauen noch viele weite Bautycoone die spektakulärsten Hotels und Casinos der Welt.

Heute sind die 20 weltweit größten Hotels bis auf einige Ausnahmen allesamt in Las Vegas zu finden und von den fast 40 Millionen Besucher heiraten über 100.000 in einer der unzähligen Wedding Chapels.

Die treibenden Kräfte der Wirtschaft in Las Vegas sind allen voran der Tourismus, das Glückspiel und damit verbunden auch verschiedenste nationale und internationale Kongresse und Tagungen. Durch den Tourismus und das Glückspiel profitieren natürlich auch andere Wirtschaftszweige, wie der Einzelhandel oder die verarbeitende Industrie. Einige der größten Glückspielkonzerne haben in Las Vegas ihren Hauptsitz.

Neben der Glücksspielindustrie als wichtigsten Arbeitgeber gibt es mittlerweile auch andere, vor allem staatliche Einrichtungen in denen eine Vielzahl von Menschen eine Beschäftigung gefunden hat. Mittlerweile gibt es über 30 Krankenhäuser in der Stadt, was das enorme Wachstum der Stadt und der Bevölkerung widerspiegelt. University of Nevada, die Post und andere Behörden der Stadt beschäftigen über 20.000 Menschen.

Da Las Vegas zu den am schnellsten wachsenden Städten der USA gehört, spielt natürlich auch die Baubranche eine große Rolle. Allein im Jahr 2000 wurden über 21.000 neue Häuser errichtet und 26.000 Gebrauchthäuser verkauft.

BEVÖLKERUNG

ZAHLEN UND FAKTEN

Las Vegas hat 558 880 Einwohner (Stand: Schätzung 2007)

Einwohnerentwicklung von Las Vegas

Zeitpunkt Einwohner

1970 125.787

1980 164.674

1990 258.204

2000 478.434

2005 538.653

2007 Schätzung 558.880

Natürlich spiegelt sich die wirtschaftliche Entwicklung Las Vegas auch in der Bevölkerung wieder. Las Vegas zählt zu den am stärksten wachsenden Städten der USA. Noch schneller vergrößern sich die Ortschaften in der städtischen Peripherie. Deren Wachstum hat inzwischen das Bergland erreicht.

Die Bevölkerungsdichte beträgt 1 644,7 Einwohner je km²

Im Zeitraum von 1990-2000 hat sich die Einwohnerzahl fast verdoppelt.

Der Altersschnitt der Bevölkerung ist mit 34 Jahren deutlich unter dem US-Durchschnitt.

12,6% sind 65 Jahre oder älter. In Österreich sind ca. 14% der Einwohner 65 Jahre oder älter. Die größte Bevölkerungsschicht stellen Weiße mit 74,3%, 11,3% sind Schwarz oder African American, 4,8% sind Asiatischer Herkunft und 0,7% sind American Indian oder Alaska Native.

Las Vegas besitzt 228 139 Wohneinheiten davon 204 688 bewohnt sind und 23 451 frei stehen. Es herrscht also ein leichtes Überangebot, das sich seit der Immobilienkrise sicher noch verstärkt hat. Von den 204 688 bewohnten sind 84053 in Miete, der Rest ist im Eigentum seiner Bewohner. Ein Einfamilienhaus kostet im Durchschnitt $285,200 in Las Vegas und liegt damit deutlich über den U.S. durchschnitt. Das ist unter anderem auf die teilweise teure Erschließung und den großzügigen Baustill zurück zuführen.

19,6% der Einwohner in Las Vegas sind Akademiker. Damit hat Las Vegas im Vergleich zu Österreich eine gute Akademikerquote aber Las Vegas liegt deutlich unter dem US-Durchschnitt.

ZUSAMMENFASSUNG

Die treibenden Kräfte in Las Vegas sind der Tourismus, das Glückspiel und Kongresse und Tagungen. Die Stadt erwirtschaftet jährlich 5,25 Milliarden Dollar aus dem Glücksspiel. Zum Großteil erwirtschaftet durch den wachsenden Besucherstrom. Von 36 Millionen im Jahr 2004 (von denen 100.000 dort heirateten), auf über 40 Millionen im Jahr 2007. Gesamteinnahmen aus dem Tourismus – ca. 35 Milliarden Dollar jährlich Einzig die sich mittlerweile abzeichnende Verknappung des Wassers und Engpässe in der Stromversorgung könnten diese Entwicklung aufhalten.

LITERATUR

www.lvcva.com/press/statistics-facts/visitor-stats.jsp (04.06.2009)

de.reisen.yahoo.com/p-reisefuehrer-603775-las_vegas_geschichte-i (04.06.2009)

www.emietwagen.de/mietwagen-guenstig/las-vegas-history/ (04.06.2009)

de.wikipedia.org/wiki/Las_Vegas (04.06.2009)

www.visitlasvegas.de/index.php (04.06.2009)

www.spiegel.de/reise/staedte/0,1518,346321,00.html (04.06.2009)

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www.lasvegas-city.de/las_vegas_geschichte.htm

de.reisen.yahoo.com/p-reisefuehrer-603775-las_vegas_geschichte-i

www.roulette-board.de/pages/lasvegas.htm

www.lasvegas-city.de/nachrichten_las_vegas/neue-magie-show-im-luxor-las-vegas.htm

reisebuch.de/usa/info/orte/las_vegas_geschichte.html

www.buecherundbilder.de/aktuelles/neubauboom-in-las-vegas.html

www.las-vegas-reisefuehrer.com/geschichte.html

www.isa-guide.de/articles/5618.html

www.isa-guide.de/articles/5593.html

www.lasvegasnevada.gov

 

Schrift:

Bearbeiter

Breiler Patrick, Glösl Michael, Handlechner Johannes, Müllner Elisabeth

Institut für Geographie und Regionalforschung
Universität Wien
Universitätsstraße 7
Stiege I, 5. Stock
A-1010 Wien

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